Auslandspraktikum-Ratgeber

Kulturschock rückwärts – Zuhause und jetzt?

Kulturschock rückwärts. Wow!? Die Zeit deines Auslandspraktikums verging einfach rasend schnell! Mit einer ganzen Menge an Erlebnissen und Erfahrungen im Rückgepäck kommst du nach Hause zurück und… ja und jetzt?

Am liebsten möchtest du der ganzen Welt erzählen, was du erlebt hast und wie (wollen wir doch hoffen) unglaublich, aufregend und verrückt das alles war. Irgendwie hat sich alles verändert, vielleicht hast du dich auch irgendwie verändert, aber zuhause – ist alles beim Alten. Wahrscheinlich hat sich hier gar nicht so viel getan, wie du dachtest. Und möglicherweise sind gar nicht alle soooo sehr an dem interessiert, was da an Erlebnissen aus dir raussprudeln möchte. Denn für deine Lieben zuhause hat der Alltag nie aufgehört. Für sie hat sich nicht viel verändert.

Für dich kann das Ganze jetzt dann doch vielleicht ganz schön deprimierend sein, aber mach dir keine Sorgen! Das ist völlig normal und geht fast jedem Heimkehrer so.

Es ist sogar nachgewiesen, dass Menschen, die im Ausland gelebt haben, die erneute Anpassung an ihre ursprüngliche Heimat als weitaus schwieriger empfinden als die vorherige Anpassung an die fremde Kultur. Warum das so ist? Naja, das liegt größtenteils an den Erwartungen und Vorstellungen, die man hat. Reist du in die sagenumwobene „Fremde“ gehst du schon einmal direkt davon aus, dass du Schwierigkeiten haben wirst und dass dich beim Thema Sprache und Kultur wahrscheinlich so einige Stolpersteine erwarten werden.
Von unserem zuhause erwarten wir das nicht. Schließlich kennt man das ja seit Ewigkeiten in- und auswendig. Fremd? Fehlanzeige.
Allerdings konnte ja niemand ahnen, dass dich diese Auslandserfahrung doch auch geprägt hat. Durch die Anpassung an dein neues Leben in vielleicht einer völlig anderen Kultur und mit ganz anderen Menschen haben sich deine Gewohnheiten, deine Wahrnehmungen, ja mag sein sogar deine Werte geändert oder verlagert und das alles ganz ohne, dass du es gemerkt hast. Denn du hast dich einfach deiner Gastfamilie oder deinem Gastland Stück für Stück angepasst.

Von deinem Zuhause hast du stets ein Bild in deinem Kopf gehabt und zuhause angekommen, entspricht diese schöne Vorstellung plötzlich doch nicht mehr ganz so der Realität. Und auch für deine Familie oder deine Freunde kann das „ernüchternd“ sein – schließlich haben sie erwartet, dass derselbe Mensch, den sie vor ein paar Wochen oder Monaten verabschiedet haben, wieder zurückkommt und vielleicht hast du dich eben doch ein bisschen verändert. Jemand, der keine Auslandserfahrung gemacht hat, kann das vielleicht nicht verstehen.

Versuche also, nicht den Kopf in den Sand zu stecken und am liebsten wieder zurück zu wollen, sondern mach dir bewusst, dass auch das zum Prozess deines Auslandsaufenthaltes dazu gehört. Gib dir und deinem Umfeld die Zeit, anzukommen und nicht nur deine Koffer auszupacken. Mit jedem Tag wirst du ein Stückchen mehr die positiven Aspekte deiner Heimatkultur und der neuen Kultur im Ausland schätzen lernen. Du wirst deinen Alltag vielleicht auch neu strukturieren müssen und dein „altes Leben“ wieder neu kennenlernen – sieh dies als Chance, alte Gewohnheiten über Bord zu werfen und dir das Beste aus beiden Kulturen herauszuziehen.

Bleib offen für Neues und halte die Augen offen, auch zuhause Neues kennenzulernen.
Und wie heißt es so schön: „Eine Reise hört nicht am Ziel auf. Ein Stück von dir wird immer weiterreisen“.

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