Du möchtest ein Praktikum im Ausland machen, dabei neue aufregende Lebenswelten und -weisen kennen lernen und deine Spanischkenntnisse verbessern? Dann auf nach Südamerika! Hier warten nicht nur abwechslungsreiche Landschaften, Gerichte und Feste auf dich, sondern auch viele spannende Tätigkeitsbereiche. ¡Vamos!
Wir erklären dir, welche Vorteile ein Auslandspraktikum in Südamerika mit sich bringt, zeigen dir ein paar interessante Länder für deinen Aufenthalt und geben Tipps zur Vorbereitung.
Warum ein Praktikum in Südamerika?
In der Wirtschaft von Südamerika spielt die Landwirtschaft eine große Rolle: Viele Länder sind zum Beispiel bedeutende Produzenten und Exporteure von Bananen, Kakao oder Kaffee. Auch sind Bodenschätze hier relevant. Natürlich ist der Tourismus ebenfalls ein bedeutender Wirtschaftszweig, der sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt, ebenso wie der Tier– und Umweltschutz. Die Auswahl an möglichen Arbeitsbereichen ist somit sehr vielfältig.
Bei einem Praktikum in Südamerika wirst du aber nicht nur wertvolle berufliche Erfahrungen sammeln, sondern auch deine interkulturellen Kompetenzen ausbauen. Dieser “Soft Skill” wird heutzutage von Arbeitgebern immer häufiger gefordert. Während deiner Zeit im Ausland wirst du viel über andere Lebens- und Arbeitsweisen erfahren, neue Menschen und Lebenswelten kennenlernen und dich in diese integrieren. Neben deiner persönlichen Weiterentwicklung, kannst du mit einem Auslandspraktikum oder -job letztendlich auch bei zukünftigen Bewerbungen punkten.
Wenn du dich für Sprachen begeisterst, kommst du in Südamerika ebenfalls auf deine Kosten. Zwar wird in den meisten Ländern vorwiegend Spanisch gesprochen, doch auch andere spannende Sprachen, wie Quechua oder Guarani, sind in manchen Regionen verbreitet.
Du lernst im Ausland außerdem, mit Geld umzugehen. Schließlich du musst dich selbstständig um Wohnungs– und Lebenshaltungskosten sowie deine Freizeitausgaben kümmern. Da du vor Ort dann mit einer anderen Währung bezahlst, musst du dich auch mit Währungskursen beschäftigen. Um dir deinen Aufenthalt im Ausland ein wenig zu erleichtern, gibt es zum Glück unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten.
Durch die Tatsache, dass du dir dein Praktikum, deine Wohnung und alles, was zu deinem Aufenthalt dazu gehört, selbst im Ausland organisierst, erwirbst du auch weitere Fähigkeiten, wie Ordnungs- und Planungskompetenz. Besonders, wenn du selbstständig an einen weit entfernten Ort, mit anderen Lebensgewohnheiten reist, beweist du somit viel Mut und Widerstandsfähigkeit. Auf diese Weise stärkst du auch dein Selbstbewusstsein.
Nicht zuletzt kannst du bei deinem Auslandspraktikum ein dir noch unbekanntes Land und seine Bewohner:innen intensiv kennenlernen. In Südamerika kannst du dich auf jeden Fall auf viel Musik und Tanz einstellen sowie eine lebhafte Bevölkerung! Doch auch die Tierwelt ist beeindruckend: Lamas, Kondore, Pinguine und viele andere Tiere kannst du hier sehen. Ebenso ist die Landschaft und Natur in Südamerika eindrucksvoll wie abwechslungsreich – von den Anden, über Regenwälder und Wüstensteppen, bis hin zu den Küsten.
Welche südamerikanischen Länder sind am beliebtesten für ein Auslandspraktikum?
Südamerika ist sehr vielfältig. Bei den vielen möglichen Destinationen für dein Auslandspraktikum ist es gar nicht so einfach, eine Auswahl zu treffen. Wir stellen dir drei interessante Zielländer vor:
Chile
Das längste Land der Erde bietet viel Abwechslung. In kaum einem anderen Land vereinen sich so viele Klimazonen: Hier gibt es schneebedeckte Berge, Gletscher und Vulkane, tropische Regenwälder, Steppen, die trockenste Wüste der Welt und endlose Sandstrände. Aber auch kulturell ist das Land sehr vielfältig, ebenso wie gastronomisch. Die chilenische Küche ist ein Mix aus traditionellen Zutaten der indigenen Bevölkerung mit Zubereitungsarten aus Europa. Probiere die gefüllten Teigtaschen “Empanadas” oder die Vielfalt an Gerichten aus Fisch und Meeresfrüchten. Bei deinem Aufenthalt in Chile kannst du unter anderem die moderne Metropole und Hauptstadt Santiago de Chile besuchen, die malerische Hafenstadt Valparaíso oder den Nationalpark Torres del Paine, mit seiner wilden Natur. Besonders in Santiago gibt es viele Jobmöglichkeiten, denn viele renommierte internationale Konzerne sind hier vertreten. Hier bieten sich Stellen in den Bereichen Kommunikation und IT an, ebenso in betriebswirtschaftlichen Branchen, Banken oder der Energiewirtschaft. In der Tourismusbranche findest du auch außerhalb der Hauptstadt viele interessante Stellen sowie auch in der Landwirtschaft und Fischerei.
Peru
Im Land der Inkas kannst du auf historische Spurensuche gehen. Machu Picchu ist hier sicherlich ein Must-See, aber auch in der Königsstadt Cusco kannst du die faszinierende Architektur aus Inka- und Kolonialzeiten bewundern. Die Altstadt wurde nicht umsonst zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Ebenfalls bekannt ist Peru für die bunten Ponchos und Mützen. Diese werden jedoch vorwiegend in den ländlichen Gegenden getragen und dienen ansonsten vor allem touristischen Zwecken. Wenn du dich für einen Aufenthalt in Peru entscheidest, wirst du bestimmt viele farbenfrohe Feste, mit Tänzen und Umzügen erleben. Davon gibt es hier nämlich viele. Die Wirtschaft in Peru ist abhängig von den vielen Bodenschätzen des Landes, darunter Gold, Silber, Kupfer und Zink. In dieser Industrie sowie in der Landwirtschaft und im Tourismus gibt es somit zahlreiche Jobmöglichkeiten. Außerdem ist Peru eines der aktivsten südamerikanischen Länder im Bereich der erneuerbaren Energien und bietet somit auch hier interessante Stellen.
Ecuador
Obwohl Ecuador ein vergleichsweise kleines Land in Südamerika ist, so ist es nicht weniger facettenreich. Besonders für Naturliebhaber:innen ist hier viel geboten: Du kannst zum Beispiel die mächtigen Anden, den artenreichen Amazonas-Regenwald und die traumhafte Pazifikküste entdecken. Doch auch für Kulturbegeisterte hat Ecuador viel zu bieten, denn es gilt als ein bedeutsames Zentrum für Kunst in Lateinamerika und ist Geburtsort vieler Künstler:innen und Schriftsteller:innen. Besonders ein Besuch in der Hauptstadt Quito lohnt sich nicht nur wegen der zahlreichen Museen. Tanze hier in den “Discotecas” Salsa und Bachata bis in die Morgenstunden. Wirtschaftlich gesehen, spielt in Ecuador der Export von Erdöl, Bananen, Schnittblumen und Kakao eine große Rolle. Neben diesen Branchen hat die Bedeutung des Tourismus sowie auch des Naturschutzes in den letzten Jahren stark zugenommen. Du findest somit besonders in diesen Bereichen interessante Möglichkeiten für dein Auslandspraktikum. Wenn du dich für den Tier- und Naturschutz interessierst, wären die Galapagos-Inseln ein sehr passendes Ziel: Sie gelten als das größte Naturwunder der Erde und sind die Heimat der Galapagos-Riesenschildkröten.
Wie bereite ich mein Auslandspraktikum in Südamerika vor?
1.Information
Bei den zahlreichen Jobmöglichkeiten im Ausland, ist es wichtig, dass du dir zunächst Gedanken darüber machst, welche Interessen du hast und welche Berufsfelder sowie Standorte dazu passen. Um dich über die verschiedenen Möglichkeiten und Bereiche zu informieren, kannst du beispielsweise zu Berufsmessen gehen, aber auch im Internet findest du zahlreiche Informationen zur Orientierung.
Sollte es sich bei deinem Auslandsaufenthalt um ein Pflichtpraktikum handeln, ist es außerdem wichtig, die Studienordnung inhaltlich zu kennen, damit du vertraglich später alles richtig machen kannst.
2.Alter
Bei einem Auslandspraktikum ist es allgemein vorteilhaft, wenn du bereits 18 Jahre alt bist. Aber auch wenn du noch nicht volljährig bist, kannst du oft ein Praktikum im Ausland absolvieren. Deine Eltern müssen dir in diesem Fall eine Einverständniserklärung für einige der Unterlagen unterzeichnen. Solltest du also noch unter 18 Jahre alt sein, so sprich dein Vorhaben am Besten zuerst mit deinen Eltern ab.
3.Dauer
Die Dauer deines Auslandsjobs kann unterschiedlich sein. Handelt es sich um ein Pflichtpraktikum, so stellt deine Hochschule häufig bestimmte Anforderungen an deine Einsatzdauer im Unternehmen. Genaue Informationen dazu findest du im Modulhandbuch deines Studiengangs. Hierbei gibt es aber keine einheitliche Regelung.
Bei freiwilligen Tätigkeiten kannst du in der Regel selbst entscheiden, wie lange du dich im lateinamerikanischen Ausland aufhalten möchtest. Hierbei musst du jedoch die Vorgaben deines Visums beachten, da die erlaubte Aufenthaltszeit meist begrenzt ist.
4.Land
In den jeweiligen Ländern in Mittel- und Südamerika gibt es viele Unterschiede sowie Vor- und Nachteile, je nach Interessen und Vorlieben. Natürlich bieten sich die meisten Länder hier für das Ausbauen deiner Spanischkenntnisse an. Willst du dagegen Portugiesisch üben, solltest du eher nach Brasilien gehen. Der Ort sollte immer zu deinem jeweiligen Ausbildungs- und zu deinen persönlich gesetzten Zielen sowie Interessen passen. Überlege deshalb, welche Länder in die engere Auswahl kommen und welche du gänzlich ausschließen kannst.
5.Branche
Es gibt Unmengen an verschiedenen Branchen und Tätigkeiten. Orientiere dich an deinen Fähigkeiten oder probiere etwas ganz Neues aus. Während deines Auslandsjobs lernst du nicht nur einen Tätigkeitsbereich kennen, sondern du kannst ebenso viel über dich selbst erfahren.
Bei einem vorgeschriebenen Praktikum musst du dich logischerweise nach deinem Studienschwerpunkt richten. Dies erleichtert dir jedoch die Entscheidung und du kannst Unternehmen mit ähnlichen Stellenangeboten vergleichen, um eine passende Stelle für dich zu finden.
Du hast noch Schwierigkeiten bei der Suche nach passenden Praktikumsstellen? Dann schau doch einfach in unsere aktuellen Jobangebote und finde hier eine Stelle. Wir helfen dir gerne, den passenden Job für dich zu finden.
6.Bewerbung und Vertrag
Hast du deinen Wunscharbeitgeber mit dem passenden Praktikumsangebot gefunden? Perfekt, dann bewirb dich direkt auf die Stelle und versuche dein Glück. Alternativ kannst du mithilfe einer Organisation ein Praktikum in Südamerika planen. Diese berät dich und unterstützt bei der Vorbereitung. Sobald dein Einsatz feststeht, sollten das Unternehmen sowie du noch den Arbeits- bzw. Praktikumsvertrag unterschreiben, bevor die Reise schließlich losgeht.
7.Reisevorbereitung
Die Vorbereitungen für deinen Auslandsaufenthalt können etwas aufwendiger sein, weshalb du genug Zeit einplanen solltest. Für die meisten Länder in Südamerika brauchst du bei einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen kein Visum. Wenn du länger bleiben willst oder auch in manchen anderen Fällen brauchst du jedoch ein Visum oder eine Aufenthaltserlaubnis. Informiere dich darüber im Voraus bei deinem Arbeitgeber, deiner Reise-Organisation oder dem Auswärtigen Amt. Natürlich benötigst du außerdem einen Reisepass, der häufig noch mindestens ein halbes Jahr nach deiner Ausreise gültig sein muss.
Des Weiteren gibt es für viele lateinamerikanische Regionen gewisse Pflicht- oder empfohlene Impfungen, darunter Hepatitis A und B oder Tetanus. Auch darüber solltest du dich rechtzeitig informieren und am besten zu deiner Hausarztpraxis oder zum Tropeninstitut gehen.
Wenn du ein passendes Praktikum gefunden hast und der Vertrag steht, musst du also noch an folgende Dinge denken:
- Tickets für Hin- und Rückreise
- ggf. Visum
- Reiseversicherung
- Unterkunft
- Impfungen und Gesundheits-Check-Up
- Reisebudget
- Notfallkontakt
- Bevollmächtigungen
- Reiseapotheke
→ Hast du alle Informationen gefunden, die du brauchst? Wenn nicht, lies gerne noch unseren Beitrag zum Thema: Ein Auslandspraktikum planen – aber wie?
→ Wenn du alles gefunden und erledigt hast, dann auf ins Abenteuer!
